Unsere Sprache kann sehr verwirrend sein. Oft benutzten wir die Phrase "Ich fühle, dass", ohne dass tatsächlich ein Gefühl zum Ausdruck kommt. Dieser Blogeintrag befasst sich mit der Unterscheidung von Gefühlen und den sogenannten Nicht-Gefühlen.
Der folgende Text ist der dritte Beitrag einer fünfteiligen Serie, welche die gewaltfreie Kommunikation behandelt.
Um gewaltfrei kommunizieren zu können, ist es wichtig, dass wir unsere Gefühle bewusst und deutlich ausdrücken – unabhängig davon, ob wir uns euphorisch fühlen oder uns gerade in grosser Trauer befinden. Problematischerweise ist unser Wortschatz, um unsere Gefühle zu äussern, meist etwas karg, verglichen mit den vielen Schimpfwörtern, die wir im Alltag allzu oft verwenden. Emotionaler Kontakt wird in fast jeder Beziehung äusserst geschätzt, er muss jedoch je nach Umfeld in angemessenem Zaum gehalten werden. In einer Auseinandersetzung Emotionen zu zeigen, ist gerade deshalb so wichtig, weil sie hilfreich sind bei einer Konfliktlösung
Eine häufig auftretende Verwirrung in Bezug auf unserer Gefühle entsteht dadurch, wie das Wort „fühlen“ im Alltag gebraucht wird. Betrachten wir das Beispiel „Ich habe das Gefühl, dass du ihn über den Tisch ziehst“. In diesem Beispielssatz kommt ein Gedanke/eine Meinung zum Ausdruck, wir nehmen dies jedoch als Gefühl wahr, durch die unpassende Passage „Ich habe das Gefühl“, die auch mit „Ich finde“ ersetzt werden könnte.
In Umkehrung dazu müssen wir uns nicht des Wortes „fühlen“ bedürfen, wenn wir ein Gefühl ausdrücken: anstelle von „Ich fühle mich nervös“ können wir uns die umgangssprachlichere Phrase „ich bin nervös“ zunutze machen.
Um nun unseren Gefühlswortschatz etwas zu erweitern, vermeiden wir Worte, die eine Vielzahl an Bedeutungen haben können und sehr allgemein gebraucht werden können. Als Beispiel das Wort gut, dass so viel bedeuten kann wie: glücklich, erleichtert, fit, festlich, usw.