Diese ist der fünfte und letzte Beitrag unserer Serie zur Gewaltfreien Kommunikation. In den letzten drei Einträgen beschäftigten wir uns damit, was wir beobachten, fühlen und brauchen. Die letzte Komponente der GFK befasst sich mit unsere Bitten, wie stellen wir anderen unsere Anforderungen gegenüber, damit diese auf anhieb verständlich sind und bei unserem Gegenüber die Bereitschaft entsteht zu handeln.
Welche Faktoren müssen denn nun beachtet werden, damit eine unmissverständliche Bitte entsteht?
- Die erste und wichtigste Regel ist, dass wir uns selbst darüber im klaren sind, wonach wir genau Bitten möchten.
- Es muss ausgesprochen werden, worum wir wirklich bitten und nicht worum wir nicht bitten. Menschen sind irritiert, wenn sie nicht wissen worum sie genau gebeten werden und sind deswegen nicht Handlungsbereit.
- Die Bitte muss in klarer und positiver Handlungssprache formuliert werden, damit andere bereit sind, aufgrund unserer Bitte zu handeln. Negative Formulierungen werden eher als Angriff wahrgenommen und rufen deshalb gerne Widerstand hervor.
- Die Bitte darf nicht vage formuliert sein. Dies führt zu innerer Konfusion und wir hinterfragen uns, ob unser Bedürfnis den überhaupt vorhanden ist.
- Wenn wir unsere Gegenüber um etwas gebeten haben, fragen wir dieses, ob es unsere Bitte wiederholen könnte, um sicherzustellen, dass der Empfänger und Absender die gleiche Aussage wahrgenommen haben.
- Als letzten Schritt kann noch nachgefragt werden, ob der andere unsere Gefühlslage versteht und bereit ist etwas an seinem Verhalten zu ändern.
Bei Befolgung dieser sechs Schritte muss sich die andere Person beinahe schon Mühe geben, Sie fehlzuinterpretieren.